[Translate to English:] Die Effektivität einer glutenfreien Ernährung bei gastrointestinaler und extraintestinaler Symptomatik
[Translate to English:] Um die Wirksamkeit einer glutenfreien Ernährung auf gastrointestinale und extraintestinale Symptome zu bewerten und Variablen zur Vorhersage für das Bestehenbleiben der Symptome zu ermitteln, wurden Daten eines Patientenregisters der Universität von Chicago von 2002 bis 2015 mit insgesamt 554 Zöliakie-Patienten (darunter 227 Kinder) retrospektiv ausgewertet. Patienten unter 18 Jahren wurden der Gruppe der Kinder zugeteilt. Bauchschmerzen, Durchfall und Wachstumsstörungen waren die häufigsten gastrointestinalen Symptome bei Kindern, bei Erwachsenen waren es Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen. Kleinwüchsigkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen waren die häufigsten extraintestinalen Symptome bei Kindern, während Eisenmangelanämie, Müdigkeit, Kopfschmerzen und psychiatrische Störungen bei Erwachsenen am häufigsten vorlagen. 16 % der Kinder und 30% der Erwachsenen berichteten unter anderem auch von einer der folgenden zusätzlichen Begleiterkrankungen: nicht näher bezeichnete Ösophagitis, Gastritis, ein Befall von Heliobacter pylori, gastroösophagealer Reflux, Pankreatitis, Lebererkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen, lymphozytäre und mikroskopische Kolitis (akut oder chronisch verlaufende Entzündungen des Dickdarms) sowie Laktoseintoleranz.
Bei Kindern konnten die Symptome durch die Einhaltung einer glutenfreien Ernährung im Vergleich zu den Erwachsenen signifikant erfolgreicher bekämpft werden. Dies galt vor allem für die gastrointestinalen Symptome. Bei Kindern zeigte die glutenfreie Ernährung bei den extraintestinalen Symptomen Dermatitis herpetiformis (chronische, blasenbildende Hauterkrankung, die mit starkem Juckreiz einhergeht), Myalgie (Muskelschmerz), Stomatitis (Schleimhautentzündung) und beim verzögerten Einsetzen der Pubertät die größten Erfolge. Die geringsten Verbesserungen konnten bei Kleinwüchsigkeit und psychiatrischen Störungen erzielt werden. Allgemein betrachtet waren ein bereits langes Bestehen der Symptome, die Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht und die Nichteinhaltung einer glutenfreien Ernährung die wichtigsten signifikanten Variablen, anhand derer das Ausbleiben klinischer Verbesserungen vorgesagt werden konnte.