[Translate to English:] Veränderungen im Ernährungsverhalten bei Patienten mit Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität
[Translate to English:] In Italien wurde eine prospektive Beobachtungsstudie mit 29 NCGS-Patienten und 37 gesunden Kontrollpersonen durchgeführt, um deren Ernährungsgewohnheiten genauer zu untersuchen. Erfahrene Ernährungsberater setzten einen validierten Fragebogen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme ein, um Informationen über die Menge der verzehrten Lebensmittel zu sammeln. Patienten und Kontrollpersonen gaben außerdem mündliche Berichte über die Einschätzung ihrer Ernährungsweise ab und vervollständigten den Eating Attitudes Test für ernährungsbedingte Krankheiten.
Beim Vergleich der täglich verzehrten Lebensmittel stellte sich heraus, dass die Patienten mit Glutensensitivität kleinere Mengen an Brot, Reis, Teigwaren, Käse und Snacks aßen als die Kontrollpersonen. Die Probanden nahmen dementsprechend niedrigere Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen und Ballaststoffen auf. Obwohl sich die Menge des insgesamt aufgenommenen Fetts zwischen Studien- und Kontrollgruppe nicht unterschied, nahmen die Patienten weniger mehrfach ungesättigte Fettsäuren als die Kontrollpersonen auf.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe berichtete eine höhere Zahl von Patienten, Obst, Gemüse, Milch und Milchprodukte sowie Snacks und Gewürze zu meiden. Als Grund hierfür wurde mehrheitlich geäußert, dass man glaube, diese Lebensmittel würden zu ähnlichen Beschwerden wie glutenhaltige Lebensmittel führen. Die mündlichen Berichte ergaben außerdem, dass ein geringerer Anteil der Patienten im Vergleich zu den Kontrollen angab, Rind- und Geflügelfleisch zu meiden, da diese von ihnen als unbedenklich angesehen wurden. Bei der Auswertung der Ernährungsfragebögen zeigte sich jedoch hinsichtlich des Obst-, Gemüse- und Fleischkonsums, dass die mündlichen Berichte über das Meiden dieser Lebensmittel nicht mit den Ergebnissen der Fragebögen übereinstimmten und sich der Konsum nicht von dem der Kontrollpersonen unterschied. Insgesamt führten die Unterschiede im Lebensmittelkonsum zu einer geringeren Energieaufnahme der Patienten. Weizenverwandte Getreide wie Roggen und Gerste spiele in der Region Italiens, in der die Studie durchgeführt wurde, keine große Rolle, und würden daher in den Ernährungsfragebögen weder von den Patienten noch von den Kontrollpersonen angegeben. Das Gleiche galt für Bierkonsum inklusive glutenfreiem Bier.
Diejenigen Patienten und Kontrollpersonen, die beim Eating Attitudes Test einen vorab festgelegten Grenzwert überschritten, wurden zu einer psychologischen Beratung eingeladen, die jedoch nicht das Vorhandensein eines veränderten Essverhaltens im Vergleich zum Rest ihrer Gruppe bestätigte. Allerdings stellte sich heraus, dass die Patienten mit einer Glutensensitivität ein höheres Maß an Sorge um ihre Gesundheit hatten als die Kontrollpersonen, was unter anderem dazu führte, dass sie seltener an öffentlichen und privaten Feiern teilnahmen oder sich dabei unwohler fühlten. Blutuntersuchungen ergaben keine signifikanten Unterschiede in den Hämoglobin-, Protein-, Cholesterin- und Triglyceridwerten zwischen beiden Gruppen.
Es zeigte sich insgesamt, dass NCGS-Patienten nicht nur glutenhaltige, sondern auch mit Weizen im Zusammenhang stehende und andere Lebensmittel wie z.B. Käse meiden. Einige der gemiedenen Lebensmittel enthalten große Mengen an Disacchariden (Eier, Milch), Monosaccharide wie Fructose und gärfähige Ballaststoffe (z.B. grünes Gemüse), die zu Blähungen führen können. Das Ernährungsbewusstsein, aber auch die psychische Belastung war bei den NCGS-Patienten größer als bei den Kontrollen. Für letzteres sollte ein Bewusstsein geschaffen werden, um den betroffenen Personen auch in diesen Belangen helfen zu können.