Sesamallergie
Der Verzehr von Sesam hat durch stärkeres Bewusstsein für gesunde Ernährung stark zugenommen. Auch in der vegetarischen Ernährung wird Sesam häufig verwendet. Er liefert viel Calcium, Magnesium, Kupfer und Biotin, pflanzliche Fette und hochwertiges Eiweiß.
Eine Lebensmittelallergie auf Sesam tritt vorwiegend im Erwachsenenalter auf und besteht dann lebenslang. Sesamsaat enthält verschiedene Allergene und schon bei kleinsten Aufnahmemengen sind Beschwerden möglich. Allerdings ist die allergische Reaktion des jeweiligen Patienten vom Grad der eigenen Überempfindlichkeit abhängig und nicht von der verzehrten Nahrungsmenge. Es gibt extrem empfindliche Allergiker und andere, die erst bei Verzehr einer größeren Sesammenge reagieren.
Die Diagnose bei Sesam ist schwieriger als bei Erdnüssen und Nüssen. Anamnese sowie Ernährungs- und Symptomprotokoll liefern zuverlässige Hinweise. Eine orale Provokation ist nicht mehr nötig, wenn Anamnese, Protokoll und Haut- und Bluttests eindeutig sind, da die allergischen Reaktionen sehr schwer ausfallen können.
Für die Ernährungstherapie sollte die Hilfe eines Arztes oder einer allergologisch geschulten Ernährungsfachkraft in Anspruch genommen werden.
Sesam hat verschiedene Allergene, die ihr allergenes Potenzial durch Verarbeitungsprozesse wie Erhitzen oder Röste nicht verlieren. Im Restaurant, vor allem in asiatischen, orientalischen und afrikanischen, sollten Sie daher nachfragen, ob Sesam oder Sesamöl bei der Zubereitung verwendet werden. In der eigenen Küche können Sie Sesam beim Kochen einfach durch z. B. Kürbis- oder Sonnenblumenkerne ersetzen.
Sesam wird in Deutschland in geschälter und ungeschälter Form angeboten und wird besonders in Brot, Süßwaren und Gebäcken verarbeitet. Des Weiteren wird Sesam eingesetzt bei:
- Chips, Kräckern, Waffeln, Knabbermischungen, Fladenbroten, Brezeln, Hamburger-Brötchen,
- vegetarischen Gerichten und Aufstrichen,
- Eiscremes,
- fertigen Gewürzmischungen,
- Müslis, Müsliriegeln,
- Fertigprodukten (Salatsoßen, Diätnahrung, Gewürzen),
- orientalischen bzw. asiatischen Gerichten, Würzsoßen und -pasten,
- Margarine sowie Salat- und Bratölen.
Sesam kommt also in sehr vielen Lebensmitteln vor, daher ist die Meidung oft schwierig. Der Verzicht auf Sesam führt nicht zu einem Nährstoffmangel, der Bedarf an hochwertigen Eiweißen und Fetten kann durch andere Ölsaaten gedeckt werden.
Einkaufstipps:
Die Allergenkennzeichnung erleichtert den Einkauf von Betroffenen. Sesam muss als Zutat bei verpackten Waren immer angegeben werden. Hier wird er auch häufig als Sesamsaat oder Sesamkern bezeichnet.