Was tun bei Nussallergie?
Bei einer diagnostizierten Allergie auf Nüsse sollte die entsprechende Sorte gemieden werden, besonders bei schweren Fällen. Die Allergene der verschiedenen Nüsse sind jedoch unterschiedlich, Betroffene müssen also nicht auf alle Nüsse verzichten.
Großes allergisches Potenzial haben vor allem Erdnüsse, Paranüsse, Pistazien, Pekannüsse, Hasel- und Walnüsse. Zwar zählt die Erdnuss, rein botanisch betrachtet, zu den Hülsenfrüchten, doch für die meisten Menschen gehört sie traditionell zur Lebensmittelgruppe der Nüsse. Es gibt durchaus von Nussallergie Betroffene, bei denen bereits kleinste Mengen oder gar Hautkontakt ausreichen, um heftige allergische Reaktionen auszulösen.
Es wird deutlich, dass es sehr wichtig ist, nusshaltige Lebensmittel und damit das Allergen zu meiden. Dazu ist es notwendig, dass Sie sich die Zutatenlisten stets genau durchlesen und nur Produkte kaufen, die zweifelsfrei keine Nussspuren enthalten. Besonders genau sollten Sie bei folgenden Speisen hinschauen:
- Knabbermischungen, Müslis, Müsliriegeln, Schokolade, Nugat, Marzipan, Krokant,
- Brot, Kuchen, Gebäck, Kekse
- Teigwarenfüllungen,
- Joghurt, Pudding, Cremes, Brotaufstrichen,
- Pasteten, Käse,
- Vegetarischen Burgern und andere vegetarische Bratlinge,
- Mixgetränke,
- Margarine und Öle.
Speisen selbst zubereiten gibt Sicherheit. Wie anderen Allergikern empfehlen Ärzte und Ernährungswissenschaftler auch Menschen mit Nussallergie, so weit wie möglich, alle Mahlzeiten selbst, aus biologisch hochwertigen Grundzutaten zuzubereiten. Auf Fertiggerichte sollten Sie hingegen verzichten.
Die meisten Allergene der Nüsse sind hitzestabil. Eine Ausnahme bilden Mandeln, deren Allergene bei Erhitzung ihr allergenes Potenzial verlieren und somit verträglich werden.
Als wohlschmeckender Nussersatz empfehlen sich in der Pfanne geröstete Kürbiskerne, Sesam, Quinoa, Sonnenblumenkerne oder Amarant.
Ein Verzicht auf Nüsse stellt kein Problem für die Nährstoffversorgung dar. Es gibt viele andere Lebensmittel, die die wertvollen Fette und Eiweiße liefern können.
Sollte es aufgrund unglücklicher Umstände doch zu einem Notfall kommen, sind Sie mit folgenden Tipps gut gerüstet:
- Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt einen Allergiepass ausstellen und tragen Sie diesen immer bei sich. So ist medizinisches Personal im Ernstfall sofort im Bilde.
- Fragen sie Ihren Arzt nach einem Notfall-Set. Das gibt es in gut sortierten Apotheken zu kaufen (Kortisontabletten, Allergiespritze, Antihistaminikum). Tragen Sie das Set immer bei sich.
- Sofern Ihr Kind unter einer Nussallergie leidet, sollten alle betreuenden Personen (Kindergarten, Schule usw.) gut informiert sein. Sind Sie selbst oder Ihr Partner betroffen, informieren Sie Ihre Arbeitskollegen.
Einkaufstipps:
Hilfreich ist bei verarbeiteten Produkten die Allergenkennzeichnungspflicht, nach der auch Nüsse als Zutat nun immer angegeben werden müssen.
Da Nüsse in vielen Lebensmitteln eingesetzt werden, ist eine komplette Meidung oft schwierig. Unterstützung erhalten Betroffene in der Beratung durch einen Arzt und/oder eine allergologisch geschulte Ernährungsberaterin.