Allergieprävention bei Kindern durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft?

Es ist bekannt, dass die Ernährungsweise in der Schwangerschaft Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes haben könnte. So scheint die Auswahl der Lebensmittel in der Schwangerschaft auch das Allergierisiko zu beeinflussen.

In einer aktuellen finnischen Studie untersuchten Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten von Frauen während der Schwangerschaft und das Auftreten von Allergien bei ihren Kindern. Dabei versuchten die Forscher, verschiedene allergische Ausprägungen wie Asthma, allergische Rhinitus und Atemgeräusche mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel in Verbindung zu bringen.

Die Daten von 2.441 Kindern im Alter von 5 Jahren wurden bezüglich allergischer Symptome analysiert. Alle Kinder waren Teilnehmer einer finnischen Kohortenstudie (Type 1 Diabtes Prediction and Prevention Nutrition Study). Dabei wurden Auftreten und Ausprägungen von Allergien registriert. Die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft wurde anhand eines Fragebogens erfasst und anschließend ausgewertet.

Insgesamt entwickelten 6 % der Kinder eine asthmatische Erkrankung, 15 % litten unter einer allergischen Rhinitis und 27 % wiesen aufgrund von Allergien Atemgeräusche auf. Die Ausprägung aller drei Symptome wurde nur bei 24 Kindern (1 %) beobachtet.

Die Forscher konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen einem niedrigen Konsum von Blattgemüse, Kernobst und Schokolade der Mutter und einem erhöhten Auftreten von Atemgeräuschen der Kinder nachweisen. Ein hoher Konsum von Obst- und Beerensäften wurde mit dem gehäuften Auftreten einer allergischen Rhinitis in Verbindung gebracht. Im Bezug auf Asthma konnten keine eindeutigen Zusammenhänge festgestellt werden. Dieselben Ergebnisse zeigten sich, wenn Frauen mit Allergien aus der Auswertung ausgeschlossen wurden.

Den Einfluss der oben genannten Nahrungsmittel führen die Wissenschaftler auf bestimmte Inhaltsstsoffe zurück. Dabei scheinen Polyphenole eine Rolle zu spielen, die ein Gleichgewicht zwischen T-Helferzellen 1 (Th1) und T-Helferzellen 2 (Th2) begünstigen. Bei Allergien besteht ein Ungleichgewicht, wobei vermehrt Th2-Zellen gebildet werden. Deren Cytokine stimulieren bevorzugt die Bildung von IgE und fördern so das Auftreten von Allergien.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Ernährung in der Schwangerschaft eine Rolle bei der Entstehung von Allergien bei Kindern spielen könnte. Die Forscher raten trotz der Studienergebnisse zu einer nährstoffreichen und abwechslungsreichen Ernährungsweise in der Schwangerschaft.

Quelle: Erkkola M et al.: Risk of asthma and allergic outcomes in the offspring in relation to maternal food consumption during pregnancy: a Finnish birth cohort study. Pediatr Allergy Immunol. 2012 Mar;23(2):186-94 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22432883)