FODMAPs zur Verbesserung von Reizdarmbeschwerden

Eine FODMAP-Diät basiert auf der reduzierten Aufnahme wenig fermentierbarer Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. Zu den FODMAPs gehören kurzkettige Kohlenhydratverbindungen wie Fructose, Fructane, Laktose, Galaktose sowie die Zuckeraustauschstoffe Xylit, Sorbit und Mannit. Im Dünndarm werden diese Verbindungen schlecht resorbiert; sie gelangen daher unverändert in den Dickdarm, wo sie zu Wasserstoff fermentiert werden. Diese Vorgänge führen vor allem bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zu Beschwerden wie Blähungen, Schmerzen und Motilitätsstörungen.

Die Forscher bewerteten anhand einer randomisierten, kontrollierten Cross-Over Studie den Einfluss von FODMAPs auf Menschen mit Reizdarmsyndrom. Die Studie umfasste die Untersuchung von 30 Patienten mit Reizdarmsyndrom sowie einer Kontrollgruppe von acht gesunden Probanden. Innerhalb der Gruppe der Probanden mit Reizdarmsyndrom lagen die verschiedenen Formen des Reizdarmsyndroms (diarrhö-betont, verstopfungsbetont oder beides) vor. Das Vorliegen einer Fructosemalabsorption wurde sowohl für Probanden der Kontrollgruppe als auch für Teilnehmer der Interventionsgruppe diagnostiziert. Das australische Forscherteam untersuchte zu Studienbeginn die Ernährungsgewohnheiten der Probanden und unterzog die Interventionsgruppe für drei Wochen einer FODMAPs-Diät. Die FODMAP-Diät unterschied sich signifikant durch den Anteil an FODMAPs (3,05 g/Tag) im Gegensatz zur „normalen“ Ernährung (23,7 g/Tag). Die „normale“ Ernährung spiegelte eine typisch australische Ernährung wieder, die allerdings nicht auffallend reich an FODMAPs ist. Der Gehalt an Kohlenhydraten war bei beiden Diäten vergleichbar.

Die Beurteilung der Symptome erfolgte anhand einer visuellen Analog-Skala. Die Ergebnisse zeigten bereits nach einer Woche signifikante Erfolge. Bei 70 % der Probanden zeigte sich eine Verbesserung der Gesamtbeschwerden. Weiterhin besserten sich die Einzelsymptome wie Völle- und Spannungsgefühle im Bauch, Blähungen und Bauchschmerzen signifikant. Das Vorliegen einer Fructosemalabsorption schien keinen Einfluss auf den Therapieerfolg zu haben.

Darüber hinaus wurde die Stuhlfrequenz mittels King´s Stool Chart erfasst. Zusätzlich wurden Stuhlproben der Probanden im Labor untersucht. Eine signifikante Verbesserung in der Stuhlfrequenz wurde bei Patienten mit diarrhö-prädominantem Reizdarmsyndrom verzeichnet. Bei den restlichen Reizdarmsyndrom-Patienten zeigten sich keine Veränderung in der Frequenz des Stuhls, auch die Beschaffenheit des Stuhls war bei allen Patienten unverändert. In der Kontrollgruppe zeigten sich keine Änderungen durch die FODMAP-reduzierte Kost gegenüber der gewöhnlichen Ernährung.

Durch die Erfolge der FODMAP-Diät bei Reizdarmpatienten wird diese spezielle Form der Ernährung durch die Forscher als Erstlinientherapie vorgeschlagen. Bei einer Ernährungsumstellung empfiehlt sich eine professionelle Ernährungsberatung.

 

Quelle: E. Halmos et al.: A diet low in FODMAPs reduces symptoms of irritable bowel syndrome, Gastroenterology, January 2014, Volume 146, Issue 1, pp. 67-75, www.gastrojournal.org/article/S0016-5085%2813%2901407-8/fulltext