Diabetes mellitus: Kann HDL-Cholesterin helfen?

Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums in München haben im Tiermodell entdeckt, dass HDL-Cholesterin die Skelettmuskelfunktion verbessert und gleichzeitig die Fettmasse verringert. Diese Entdeckung könnte vor allem für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 interessant sein, da diese zusätzlich ein erhöhtes Risiko haben an, Artheriosklerose zu erkranken. Eine niedrige Konzentration an HDL-Cholesterin und seinem Bestandteil Apolipoprotein A-I (ApoA-I) ist dabei einer der stärksten Risikofaktoren für artheriosklerotische Herz-Kreislauferkrankungen.

Im Rahmen der aktuellen Studie beobachteten die Forscher im Tiermodell, dass ohne den HDL-Bestandteil ApoA-I die Kalorienverbrennung in der Skelettmuskulatur verringert ist, wodurch sich der Glukosespiegel erhöht und zu einer verringerten Muskelfunktion führt. Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass HDL und ApoA-I die Zuckerverwertung in den Zellen verbessern und auch nahrungsbedingten Hyperglykämien vorbeugen. Ebenso konnte eine verbesserte Funktion der Mitochondrien beobachtet werden.

Die Ergebnisse der Studie deuten auf einen direkten Zusammenhang zwischen Cholesterinwerten und einer gestörten Energieverbrennung hin, wie es häufig bei Diabetes-Patienten der Fall ist. Gerade Frauen mit Diabetes mellitus Typ 2 könnten in Zukunft von diesen Ergebnissen profitieren. Im Gegensatz zu betroffenen Männern ist das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen bei Frauen deutlich erhöht und gerade diese Frauen weisen meist niedrige Konzentrationen an HDL-Cholesterin auf.

Eine ausreichende Versorgung mit HDL könnte als therapeutischer Ansatz beim Metabolischen Syndrom und Diabetes mellitus Typ 2 dienen und zukünftig in der Behandlung eine Rolle spielen.

Quelle: Lehti, M. et al (2013). High-density lipoprotein maintains skeletal muscle function by modulating cellular respiration in mice, Circulation http://circ.ahajournals.org/content/early/2013/10/29/CIRCULATIONAHA.113.001551.abstract