Können Vollkornprodukte das Risiko für Zivilisationskrankheiten reduzieren?
Ergebnisse wissenschaftlicher Studien weisen immer wieder darauf hin, dass eine ausgewogene Ernährungsweise mit reichlich Vollkornprodukten das Risiko für eine solche Erkrankung senken könnte. Im Hinblick darauf wertete ein US-amerikanisches Forscherteam in einer Metaanalayse die Ergebnisse von insgesamt 66 Studien aus, die im Zeitraum von 1966 bis Februar 2012 die Effekte einer vollwertigen Ernährungsweise untersuchten.
Um Aussagen über einen möglichen Zusammenhang zwischen einer vollkornreichen und ballaststoffreichen Ernährung für Diabetes mellitus Typ 2, kardiovaskuläre Erkrankungen, Gewichtszunahme und metabolischen Parametern wie Blutdruck, Cholesterinwerte, Nüchterninsulin- und Nüchternglukosewerte machen zu können, analysierten die Forscher die Ergebnisse von 45 prospektiven Kohortenstudien und 21 randomisiert-kontrollierten Studien.
Die Metaanalyse der prospektiven Kohortenstudien ergab, dass Personen aus der Gruppe mit einem regelmäßigen Verzehr von vollkornreichen Lebensmitteln eine durchschnittliche Aufnahme von 44,4 g/Tag an Vollkornprodukten und 25,4 g/Tag an Ballaststoffen erreichten.
Verglichen mit Personen, die selten Vollkornprodukte aßen, zeigten die Vollkorn-Esser ein um 26 % verringertes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2. Um 21 % verringerte sich das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und es zeigte sich eine durchweg geringere Gewichtszunahme über eine Studiendauer von 8 bis 13 Jahren. In den randomisiert-kontrollierten Studien wurde vor allem die Wirkung von Vollkornprodukten auf metabolische Parameter bewertet. Dabei zeigte die Metaanalyse, dass sich bereits in einem Zeitraum von 4 bis 16 Wochen eine Verbesserung der Parameter einstellte. Personen, die ihren Vollkornkonsum steigerten, wiesen niedrigere Nüchternglukose- und Nüchterninsulinwerte, einen niedrigeren Blutdruck und signifikant verbesserte Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte auf.
Forscher vermuten, dass vor allem Ballaststoffe für die präventiven Wirkungen von Vollkornprodukten verantwortlich sind. Auf jeden Fall unterstützen die Ergebnisse der Metaanalyse die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass eine vollwertige Ernährung das Risiko für bestimmte Erkrankungen reduzieren könnte.