Reizdarmsyndrom: Welche Nahrungsmittel beeinflussen die Symptome?
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine Funktionsstörung des Darms, meist ohne körperliche Ursachen. Bestimmte Nahrungsmittel können die Symptome verschlimmern, was dazu führt, dass Betroffene diese Lebensmittel meiden. Schwedische Forscher befragten nun Patienten mit Reizdarmsyndrom um herauszufinden, welche Lebensmittel vermehrt zu Symptomen führen und wie die Krankheit das Leben der Patienten beeinflusst.
Eine ursächliche Therapie gibt es derzeit nicht. Betroffene können über eine Ernährungsumstellung, eine medikamentöse Behandlung einzelner Beschwerden sowie Maßnahmen zur psychischen Unterstützung versuchen, die Symptome in den Griff zu bekommen.
Um bestimmte Lebensmittel zu identifizieren, die bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zu Beschwerden führen, befragten die Wissenschaftler der Universität Göteborg 197 Teilnehmer im Alter von 18 – 72 Jahren. Anhand eines Fragebogens, in dem 56 verschiedene Lebensmittel und Lebensmittelgruppen aufgeführt waren, mussten die Teilnehmer die jeweiligen Nahrungsmittel einschätzen. Zusätzlich wurden Fragen zur psychischen Verfassung und vorrangigen Symptomen des Reizdarms gestellt.
Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass 84 % der Befragten die Symptome mit mindestens einem Lebensmittel in Verbindung brachten. 70 % gaben an, dass Symptome nach dem Verzehr von kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln auftraten. Vor allem sogenannte FODMAP (fermentierbare Oligio-, Di- und Mono-Saccharide und Polyole) führen bei vielen Betroffenen zu Beschwerden. Weitere Lebensmittel, die häufig mit Symptomen assoziiert wurden, waren Milchprodukte (49 %), Bohnen/Linsen (36 %), Äpfel (36 %), Mehl (24 %) und Pflaumen (23 %). Ebenso zeigte sich, dass Lebensmittel, die reich an biogenen Aminen sind, Symptome auslösen können, wie beispielsweise Wein/Bier (31%), Salami ( 22 %) und Käse (20 %). 52 % der Teilnehmer berichteten auch bei fetthaltigen und gebratenen Lebensmitteln von Beschwerden.
Der Großteil der Teilnehmer ging davon aus, dass bestimmte Lebensmittel mit ihren Symptomen in Verbindung stehen. Je schwerer die Symptome ausgeprägt waren, desto mehr Lebensmittel stuften die Teilnehmer als schlecht verträglich ein. Ebenso empfanden die Patienten ihre Lebensqualität durch die Krankheit als stark eingeschränkt.
Besonders Lebensmittel, die reich an biogenen Aminen sind und einen hohen Kohlenhydrat- oder Fettanteil aufweisen, scheinen das Wohlbefinden zu beeinflussen. Verzichten Personen mit Reizdarmsyndrom auf bestimmte Lebensmittel, besteht die Gefahr von Mangelerscheinungen. Deshalb sollten Patienten nicht ohne ärztlichen Rat eine Umstellung der Ernährung vornehmen, sondern sich informieren, wie eventuelle Defizite über andere Nahrungsmittel ausgeglichen werden können.