Symptomkomplex könnte Diabetesrisiko erhöhen
Bei Diabetes mellitus Typ 2 ist bekannt, dass eine fortschreitende Verminderung der Insulinausschüttung bereits zwölf Jahre vor der Diagnose beginnen kann. Inwieweit jedoch der Komplex aus mehreren unspezifischen Symptomen ein Anzeichen für Diabetes mellitus Typ 2 sein könnte, wurde in einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Instituts für Epidemiologie II am Helmholtz Zentrum in München untersucht. Dazu wurden Daten aus der MONICA/KORA-Kohortenstudie von mehr als 10.000 Teilnehmern im Alter von 25 bis 75 Jahren ausgewertet.
Zu den erfassten unspezifischen Symptomen in der vorliegenden Studie gehörten Bauch- und Rückenschmerzen, Schmerzen in den Gelenken, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen sowie Müdigkeit. Anhand von Fragebögen und Interviews wurden die unspezifischen körperlichen Beschwerden mit Hilfe einer Skala (Somatic Symptom Scale-8) bewertet. Je mehr der Symptome bei einem Probanden vorlagen, desto höher war auch der Score-Wert. Die Auswertung der Wissenschaftler zeigte, dass das Diabetesrisiko signifikant und linear anstieg, wenn sich gleichzeitig die Score-Werte der unspezifischen Beschwerden erhöhten. So stieg pro Score-Wert das Diabetes-Risiko um zwei Prozent an. Auch klassische Einflussfaktoren wie Körpergewicht, physische Aktivität, Bildungslevel und Bluthochdruck erhöhten die Wahrscheinlichkeit. Jedoch war das Risiko einer Diabetes mellitus Typ 2 Erkrankung auch unabhängig von den klassischen Risikofaktoren durch die unspezifischen Beschwerden signifikant erhöht.
Frühe Anzeichen für einen Diabetes mellitus Typ 2 sind Gewichtsverlust, Sehstörungen, Polyurie und Polydipsie. Ein Muster von unspezifischen Beschwerden könnte jedoch ein weiteres Anzeichen für eine Diabeteserkrankung sein. Bestätigen sich die Ergebnisse aus der aktuellen Studie, könnten die Symptommuster als Warnzeichen in der Früherkennung bedeutend sein. Patienten könnten somit frühzeitig ihren Lebensstil ändern und somit das Diabetesrisiko senken.