Ballaststoffe können positive Einflüsse auf die Darmflora zeigen
Menschen mit einer geringeren Diversität ihrer Darmflora weisen häufiger metabolische Störungen und entzündliche Reaktionen auf als Menschen mit einer robusten und vielfältigen Darmflora. Es wurde bereits gezeigt, dass Menschen mit einer verarmten Darmflora häufiger an Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und Fettstoffwechselstörungen leiden.
Innerhalb der aktuellen Studie wurde ein weiterer Aspekt, der den Zusammenhang von der Ernährung selbst mit der Biodiversität der Darmflora untersucht, beleuchtet. Dazu wurde ein moderner metagenomischer Ansatz gewählt, der die Sequenzierung des Genoms der mikrobiellen Darmflora implizierte.
Im Rahmen der Studie wurde bei 38 adipösen und elf übergewichtigen Personen die mikrobielle Besiedlung der Darmflora untersucht. Zu Beginn der Studie wurde festgestellt, dass Menschen, die sich ballaststoffreich und mit ausreichend Obst und Gemüse ernähren, eine höhere Anzahl an Mikroorganismen im Darm aufweisen. Es zeigte sich, dass Probanden mit einer ärmeren Darmflora eine signifikant höhere Insulinresistenz und Triglyzeridwerte im Blutserum aufweisen. Zudem war ein Trend zu höheren LDL-Cholesterinwerten und Markern akuter Entzündungen ersichtlich.
Innerhalb der Studie wurde zunächst die Ernährung der Probanden für sechs Wochen auf eine kalorienreduzierte, ballaststoff- und proteinreiche Kost umgestellt. Im Vergleich zu Beginn der Studie konnte für Probanden mit einer ärmeren Darmflora ein deutlicher Anstieg an Mikroorganismen im Darm verzeichnet werden. Zusätzlich zum Gewichtsverlust sanken die Cholesterinwerte signifikant und ein Trend zu niedrigeren Entzündungswerten wurde beobachtet.
In den folgenden sechs Wochen erfolgte eine erneute Ernährungsumstellung, in der 20 % mehr Energie zugeführt wurde als im Ruhezustand benötigt. In dieser Phase der Studie sollte das Gewicht der Probanden konstant gehalten werden. Im Gegensatz zur Ernährung der Probanden zu Studienbeginn nahmen die Probanden weniger Zucker, mehr Obst, Gemüse und Milchprodukte zu sich. Trotzdem sank tendenziell die Anzahl der Mikroorganismen im Darm.
Um jedoch konstant positive Erfolge für die Komplexität der Darmflora und damit verbundene klinische Faktoren wie das Sinken des Cholesterinspiegels zu verzeichnen, scheint eine langfristige Ernährungsumstellung unumgänglich zu sein.
Es konnte klar aufgezeigt werden, dass eine gesunde Ernährung positive Effekte auf den Körper haben kann. Inwieweit die Darmflora daran direkt beteiligt ist und vor der Entwicklung und dem Fortschreiten von Krankheiten schützen kann, sollte weiterführend überprüft werden.