Hautpricktest: Kann ein positives Testergebnis Allergien vorhersagen?
Der Pricktest ist ein häufig angewendetes Testverfahren zur Diagnose von Allergien. Bei einem Verdacht auf eine Allergie kann mithilfe des Pricktests herausgefunden werden, welche Substanzen bzw. Allergene für die allergische Reaktion verantwortlich sein könnten.
Hintergrund einer aktuellen Studie war die Untersuchung der Reproduzierbarkeit von Pricktestergebnissen und die Fragestellung, wie aussagekräftig ein positiver Test bei Fünfjährigen für die Ausbildung von klinischen Allergiesymptomen in den folgenden fünfzehn Lebensjahren ist.
Dazu haben Wissenschaftler verschiedener Institute aus Helsinki 200 gesunde Neugeborene untersucht. Den Müttern wurde empfohlen, ihre Babys so lang wie möglich zu stillen. Von den Neugeborenen waren 42 % der Verwandten ersten Grades von einer Allergie betroffen.
In der Studie wurden die Kinder bis zu einem Alter von zwanzig Jahren begleitet. Im Alter von fünf, elf und zwanzig Jahren wurde jeweils ein Pricktest mit elf verschiedenen Allergenen (Birke, Erle, Wiesenlieschgras, Wiesenrispengras, Beifuß, Katze, Hund, Hausstaubmilbe, Kuhmilch, Ei, Kabeljau) durchgeführt. Anhand von Befragungen und klinischen Untersuchungen erfassten die Wissenschaftler das Auftreten von atopischer Dermatitis, allergischem Schnupfen, Wheezing (Atemgeräusche) und Nahrungsmittelallergien.
Bei 79 % der 163 Kinder, die im Alter von fünf Jahren untersucht wurden, erfolgte erneut ein Pricktest im Alter von elf Jahren. 85 % der Probanden wurden anschließend wieder im Alter von 20 Jahren untersucht.
Bei 15 % der Fünfjährigen, 39 % der Elfjährigen und 52 % der Zwanzigjährigen wurde mindestens eine Sensibilisierung im Pricktest nachgewiesen. Symptome einer Allergie zeigten sich entsprechend bei 25 %, 46 % bzw. 52 %. Wenn im Alter von fünf Jahren der Pricktest für zumindest ein Allergen positiv ausfiel, blieb dieses Ergebnis auch im weiteren Verlauf der Studie positiv. Nur drei Probanden hatten im Alter von 20 Jahren ihre Sensibilisierung gegenüber Lebensmittelallergenen verloren, einer gegenüber Pollenallergenen. Allerdings zeigten diese Probanden dann ein positives Testergebnis gegenüber einem anderen Allergen.
Für die Reproduzierbarkeit des Pricktests ermittelten die Wissenschaftler eine Quote von 100 %. Demnach lässt sich bei einem positiven Pricktest im frühen Kindesalter eine Allergie im jungen Erwachsenenalter mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen. Oftmals sind dann die Atemwege betroffen. Umgekehrt ist es jedoch schwer möglich, von einem negativen Ergebnis auf eine spätere Allergiefreiheit zu schließen. Ein Pricktest kann positiv sein, noch bevor klinische Symptome bemerkt werden. Allerdings entwickelt sich deshalb nicht unbedingt eine Allergie.