Vielfältige Ernährung von Babys senkt das Asthma- und Allergierisiko
Die Entstehung von Allergien und Asthma beginnt in frühen Entwicklungsstadien, da sich das Immunsystem bereits im Mutterleib und frühen Kindesalter entwickelt. Insbesondere die Darmflora beeinflusst den Aufbau des Immunsystems nach der Geburt des Kindes. Daher wurde in einer aktuellen Studie der Universität Tampere die Ernährung von Babys im ersten Lebensjahr hinsichtlich der Entstehung von Asthma und Allergien untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Vielfalt der zugeführten Nahrungsmittel bei Kleinkindern unter einem Jahr einen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems und die Entstehung von Allergien haben könnte.
Die prospektive Bevölkerungsstudie umfasste 3.142 Kleinkinder im Alter von unter einem Jahr. Die von den Babys verzehrten Nahungsmittel wurden nach drei, vier, sechs und zwölf Monaten dokumentiert. Die Entwicklung von Erkrankungen wie Asthma, Ekzemen und Allergien wurde bei diesen Kindern erneut im Alter von fünf Jahren untersucht.
Im Alter von drei Monaten ergab sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der unterschiedlichen Lebensmittel und Entwicklung von Asthma. Jedoch konnte eine geringere Nahrungsmittelvielfalt mit einem gestiegenen Allergierisiko gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln und inhalativen Allergenen in Verbindung gebracht werden.
Die Vielfalt der verzehrten Nahrungsmittel zeigte ab dem sechsten Monat einen deutlich höheren Einfluss auf die Entstehung von allergischer Rhinitis. Kinder, die nach sechs Monaten weniger als fünf verschiedene Nahrungsmittel zu sich nahmen, litten im Alter von fünf Jahren mehr als doppelt so häufig an einer allergischen Rhinitis wie Gleichaltrige, die mit einem halben Jahr bereits mindestens neun verschiedene Lebensmittel gegessen hatten.
Die Auswirkungen des Speiseplans machte sich bei einjähringen Kindern noch deutlicher bemerkbar. Bei einer geringeren Nahrungsmittelvielfalt stieg die Rate an Asthma, atopischem Asthma, Keuchen und allergischer Rhinitis signifikant. Kinder, die im Alter von einem Jahr weniger als neun verschiedene Lebensmittel gegessen hatten, litten mehr als doppelt so häufig an atopischem Asthma und allergischer Rhinitis als Kinder, die mehr als elf unterschiedliche Lebensmittel zu sich genommen hatten. Mehr als doppelt so viele Kinder, die im Alter von einem Jahr weniger als sieben verschiedene Lebensmittel gegessen hatten, litten unter Keuchen im Vergleich zu Kindern, die mehr als elf verschiedene Lebensmittel zu sich genommen hatten.
Ab dem sechsten Lebensmonat gewinnt die Diversität der Nahrung zunehmend an Bedeutung bei der Entwicklung von Asthma. Die sich dahinter verbergenden Mechanismen sind bisher ungeklärt, allerdings könnten Antigene aus der Nahrung für das gesenkte Risiko an Allergien oder Asthma zu erkranken, beteiligt sein. Als zweite Ursache sollte laut der Wissenschaftler die Diversität der Darmflora in Betracht gezogen werden, die wiederum von der Vielfalt des Speiseplans abhängig ist.