Eine gesunde Lebensweise könnte vor Gestationsdiabetes schützen
Der Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Komplikationen während einer Schwangerschaft. In den USA tritt diese Diabetesform bei bis zu 25 % aller Schwangerschaften auf und kann zu schweren Folgeerscheinungen führen. Unter anderem ist das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, für Mutter und Kind deutlich erhöht.
Um die stärksten Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes zu ermitteln, haben die Wissenschaftler Daten aus der Nurses´ Health Studie II ausgewertet. In einem Zeitraum von etwa zehn Jahren nahmen mehr als 110.000 Krankenschwestern an dieser Studie teil. In diesem Beobachtungszeitraum wurden die Verläufe von insgesamt 14.437 Einzelschwangerschaften protokolliert und der Lebensstil der Frauen anhand von Fragebögen dokumentiert. Innerhalb der Studie wurden insbesondere die vier Risikofaktoren Körpergewicht, Rauchverhalten, Bewegung und Ernährungsweise berücksichtigt.
Anhand der erhobenen Daten wurde festgestellt, dass bei 5,6 % der Schwangeren ein Gestationsdiabetes auftrat. Im Vergleich zu ähnlich angelegten Studien liegt diese Zahl im oberen Bereich.
Den größten Einfluss auf das Risiko für einen Gestationsdiabetes zeigte das Körpergewicht. Lag der Body-Mass-Index (BMI) unter 25, sank das Diabetes-Risiko um 56 %. Bereits ein leicht erhöhter, jedoch noch im Normbereich befindlicher BMI steigerte das Risiko eines Gestationsdiabetes signifikant. Nichtraucherinnen reduzierten ihr Risiko um 29 %. Eine gesunde Ernährung senkte das Risiko um 19 %. Frauen, die mindestens 2,5 Stunden Sport pro Woche trieben, wiesen ein um 15 % reduziertes Risiko auf.
Nach Berechnungen der Wissenschaftler könnten 47,5 % aller Fälle von Schwangerschaftsdiabetes durch einen gesünderen Lebensstil vermieden werden.
Laut der Forscher bietet ein normales Körpergewicht - schon vor der Schwangerschaft - den besten Schutz vor einem Schwangerschaftsdiabetes. Übergewichtige Frauen sollten sich daher während der Schwangerschaft insbesondere auf diese Stoffwechselerkrankung hin untersuchen lassen.